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Zeitzeugengespräch


Pavel Hoffmann wird 1939 in Prag als Kind eines jüdischen Ärzteehepaars geboren, fünf Tage nachdem die Deutsche Wehrmacht am 15. März die Tschechoslowakei besetzt und das Protektorat Böhmen und Mähren errichtet hatte. Nur drei Jahre sollte die Familie noch zusammen sein. Hoffmanns Vater, ein Zahnarzt, wird zusammen mit weiteren 1200 Opfern am 6. Juni 1942 in Prag erschossen. Nur kurze Zeit später werden Hoffmanns Großeltern nach Auschwitz deportiert und ermordet. Der vierjährige Pavel Hoffmann steht auch auf der Todesliste. 1943 wird er zusammen mit seiner Mutter, einer Kinderärztin, nach Theresienstadt deportiert. Die 34-Jährige überlebt das Lager nur drei Wochen. Pavel ist jetzt Vollwaise und im Lager vollständig auf sich allein gestellt. Zwei Jahre lang erlebt er Willkür, Erniedrigung, furchtbare Enge, Krankheiten und Misshandlungen. Dass er überlebt, kommt einem Wunder gleich, und die Umstände seiner Rettung sind wahrlich ungewöhnlich. Pavel Hoffmann lebt heute in Reutlingen und lässt Menschen an seiner Geschichte teilhaben und erzählt von seiner Familie, dem Leben im Lager und vom heutigen Antisemitismus. Er engagiert sich im Verein für Holocaustüberlebende und ist in ganz Europa unterwegs, um von seiner Geschichte zu erzählen. Er ruft dazu auf, wachsam mit dem umzugehen, was um uns herum passiert. Dadurch bewegt er seine Mitmenschen, über ihre eigenen Ha

ndlungsspielräume nachzudenken und ein eigenes Engagement gegen jede Form von Antisemitismus zu entwickeln. Mit seinem Einsatz zeigt Herr Hoffmann, was jeder und jede einzelne tun kann und muss, damit sich vergangenes Unrecht nicht wiederholt.


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